Glückwunsch! Sie sind Sprecher. Denn die Sprachwissenschaft meint mit „Sprecher“ einen Menschen, der im „Sprechen“ begriffen ist – also im Prinzip jeden, der sprechen kann. Vielleicht sind Sie auch in einem Unternehmen mit der Unternehmenskommunikation betraut und werden als „Pressesprecher“ oder schlicht „Sprecher“ bezeichnet. Außerdem gibt es „Regierungssprecher“ und den guten alten „Klassensprecher“. Allesamt Sprecher – Aber: Wenn ich in meinem Sprecher-Blog von „Sprechern“ schreibe, dann meine ich in aller Regel das Sprechen als künstlerische Tätigkeit in Medienberufen.
Berufsbild Sprecher
So heißt zum Beispiel der Schauspieler in einem Hörspiel „Hörspielsprecher“. Oder wenn Sie die deutsche Version eines Films sehen, dann waren meist deutsche „Synchronsprecher“ am Werk – nicht zu verwechseln mit dem „Off-Sprecher“ (auch „Off-Stimme) genannt: die arbeiten zwar auch im Hintergrund und sind – genau wie Synchronsprecher – nicht zu sehen. Aber: ein Off-Sprecher arbeitet nicht lippensynchron. Ebenfalls nicht zu sehen ist der Sprecher im Radio. Hier gibt es Nachrichtensprecher, Radiomoderatoren, Reporter und die Station Voice. Die gibt es alle auch beim Fernsehen – aber hier ist ein Sprecher manchmal auch durchaus zu sehen. Zum Beispiel die Nachrichtensprecher bei der Tagesschau.
Ausbildung zum Sprecher
Der Beruf des Sprechers ist vielfältig. Es gibt keine festgelegten Ausbildungsrichtlinien. Ich selbst bin über die Radiomoderation beim Radio zum Sprecherberuf gekommen. Meine Ausbildung war ein Hörfunkvolontariat. Später war ich noch bei verschiedenen Schauspieltrainern um weiter an meiner Stimme zu arbeiten. Es gibt auch Sprecher, die komplette Quereinsteiger sind – die wenigsten, die ich kenne kommen von einer Schauspielschule. Das liegt daran, dass ich mich auf die Vertonung von Videos als Off-Sprecher spezialisiert habe und nicht auf den Bereich Synchronisation. Hier finden sich öfter Schauspieler von staatlichen Schauspielschulen