Wenn Leute über das Radio reden, dann fällt oft der Begriff „Radiosprecher“ für jemanden, der beim Radio in ein Mikrofon spricht. Das Problem beim modernen Radio: DEN Sprecher gibt es da gar nicht – sondern eine Vielzahl von Berufen, in denen mit der Stimme gearbeitet wird. So gibt es den Radiomoderator, den Nachrichtensprecher – oder auch die Stationvoice. Hier ein kurzer Blick auf einige Radioberufe, bei denen eine Radiostimme wichtig ist.

Der Radiomoderator sorgt für Unterhaltung

Der Radiomoderator sorgt für die Unterhaltung – selbst, wenn er nass wird.

Der Radiomoderator ist das Bindeglied zwischen Radiohörer und Radiosender. Er steht im Studio und „fährt“ die Sendung selbst. Das heißt: er hält alle Regler in der Hand und er spielt die Musik, die ihm von einer Musikredaktion bereitgestellt wird. Der Radiomoderator ist der „Typ“, der „Mensch“ am Mikrofon – bedeutet idealerweise: der Moderator wird zu einer Identifikationsfigur für den Hörer.
Der Job als Radiomoderator ist vielfältig – so arbeiten Radiomoderatoren gerne auch als Reporter bei besonderen Aktionen vor Ort. Ein Moderator braucht know how als Autor, denn er schreibt seine Moderationen selbst oder zumindest schreibt er sie selbst für sich um. Das macht er im idealfall nicht nur unter journalistischen Gesichtspunkten, sondern vor allem auch strategisch. Denn: modernes Radio ist modernes Marketing.
Die guten alten Zeiten des Radiojournalismus sind Geschichte – zumindest beim privaten Hörfunk. Und der Beruf des Radiomoderators wandelt sich weiter: denn in Zeiten der Crossmedialität bekommt der Radiomoderator jetzt ein Gesicht und spricht auch in Kameras.

Der Nachrichtensprecher sorgt für Information

Der Nachrichtensprecher sorgt für Information – selbst, wenn das Studio brennt.

Ein Nachrichtensprecher übernimmt den seriösen Part in einem Radiosender. Er präsentiert die Nachrichten – und meistens schreibt er sie auch. Neben seinen Qualitäten als Sprecher, braucht er vor allem journalistisches Gespür, eine klare, verständliche Schreibe und er muss schnell sein.
Im Redaktionsalltag bearbeitet ein Nachrichtensprecher in erster Linie Agenturmaterial. Bedeutet: er wählt aus dem aus, was ihm Nachrichtenagenturen wie die DPA zuschicken. Es gibt auch reine Nachrichtensprecher, die nicht schreiben. Allerdings werden das immer weniger – bei der Deutschen Welle oder dem Deutschlandfunk findet man sie noch.

Die Stationvoice sorgt für das Markenimage

Eine Stationvoice sorgt für das Markenimage – auch am Straßenrand.

Die Stationvoice ist die Stimme ohne Namen. Sie sagt Sachen wie „Die Nachrichten bei Radio XY“. Die Stationvoice ist eines von vielen Unterscheidungsmerkmalen zwischen Sender A und Sender B – ihre Tonlage und Anmutung deckt sich mit den Werten, für die ein Sender steht. So kann es sein, dass ein jugendlicher Sender eine junge, frische Station Voice für sein Programm wählt – und das ein Sender mit älterem Zielpublikum eine ältere Stimme einsetzt, um seine Zielgruppe besser zu spiegeln. Die Station Voice spricht in aller Regel nur – sie schreibt nicht. Aber auch hier gibt es Ausnahmen.

Ich habe schon öfter zum Thema Radio gebloggt, hier sind die Links:

Die Stationvoice

Produktion von Radiojingles

Wie wird man Sprecher!?

Mehr Infos zum Thema „Radiosprecher“ gibt es auch hier:

Wikipedia: Moderator

Wikipedia: Station-Voice

Wikipedia: Nachrichtensprecher